Bildungszentrum Jugendanstalt Hameln

Finanziert durch die EU über den Europäischen Sozialfonds lernen die jungen Gefangenen in vier Modulen, die von einer Vor- und einer Nachbereitungsphase gerahmt und mit einer Nachbetreuung abgeschlossen werden, ihre eigenen Kompetenzen besser kennen, erhalten Informationen zum Arbeitsmarkt, durchlaufen ein branchenspezifisches Bewerbungstraining und werden in Kommunikations- und Alltagskompetenzen geschult.

Bildungsarbeit im Jugendstrafvollzug

Seit über 40 Jahren besteht die Jugendanstalt Hameln – und fast vom ersten Moment an gibt es auch die LEB in der JA Hameln. Begonnen mit vereinzelten Maßnahmen, die noch gar nicht genau definiert waren, sind wir mittlerweile in ca. 15 Bildungsmaßnahmen in der JA tätig und leisten im Rahmen dieser ungefähr 14.500 Unterrichtsstunden pro Jahr.

Die Kurse sind so vielfältig wie auch die Bedürfnisse der jungen Gefangenen – von Grundbildungsmaßnahmen über Sprachkurse bis hin zu Schulabschlusskursen und Einzelförderung ist von allem etwas dabei. Die Gefangenen sind im Alter von 14 bis 24 Jahren, weisen fast alle große Lücken in ihrer Bildungslaufbahn auf und stammen häufig aus schwierigen Familienverhältnissen. Der Förderbedarf ist also denkbar groß, insbesondere im Grundbildungsbereich geht der Trend hier steil aufwärts.

Neben unserem Bildungsauftrag sehen wir Pädagog:innen auch einen Auftrag als Möglichmacher:innen – einige engagierte Teammitglieder der LEB organisieren jedes Jahr tolle Zusatzangebote für die jungen Gefangenen. In den Jahren 2016 und 2018 kam der Schauspieler Eisi Gulp in die JA und führte sein Präventionsprogramm „Hackedicht“ durch, in 2019 besuchte der Autor Jan Kamann die JA und las für die jungen Gefangenen aus seinem Buch „Ein deutsches Klassenzimmer“ und selbst während der Pandemie im Jahr 2021 führte die LEB einen in Kooperation mit der AEWB und der vhs selbst erstellten Escape Room durch und bot eine virtuelle Schulung zur Sensibilisierung gegen Vorurteile an.

Trotz der schwierigen Situation, in der sich die Gefangenen befinden, erleben wir täglich Momente des Erfolgs, die ihnen und uns Hoffnung auf eine bessere Zukunft für „die Jungs“ geben.